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Nabelschnurblut-Einlagerung: Was ist das und macht das Sinn?

Eine Nabelschnurblut-Einlagerung ist eine Art Gesundheits-Versicherung für das Kind.

Bei der Frage ob privates Nabelschnurblut oder eine Spende genutzt werden soll, dürften sich die meisten bereits überfordert fühlen, nicht nur wegen der schweren Entscheidung, sondern auch wegen den neuen unterschiedlichen Behandlungswegen bei der Behandlung von Krankheiten.

Die Wissenschaft ermöglicht es heute, vor der Geburt Nabelschnurblut zu entnehmen, welches für einen bestimmten Zeitraum eingelagert wird. Mit dem eingelagerten Blut können Stammzellen erhalten und für den Fall, dass das Baby erkrankt, verwendet werden.

Nabelschnurblut-Einlagerung – Vorgehensweise, Einlagerung und Methoden

Die private Einlagerung von Nabelschnurblut ist heute bei „Nabelschnurblutbanken“ möglich.

Bei der privaten Nabelschnurblut-Einlagerung wird gegen eine Gebühr vor der Geburt Blut aus der Nabelschnur entnommen, welches nachfolgend verarbeitet und tiefgekühlt wird. Der Zeitraum des Vertrags bzw. der Zeitraum der Aufbewahrung kann vom Kunden individuell bestimmt werden.

Bei der Frage, ob Nabelschnurblut-Spende oder -Einlagerung dürfte vor allem die Exklusivität für die private Spende sprechen.

Neben der privaten Nabelschnurblutspende kommt als zweite Methode eine Nabelschnurblutspende infrage, bei der gewonnene Stammzellen anonym öffentlich zur Verfügung gestellt werden, für die Spende werden ausschließlich Blutreserven verwendet, deren Gewebemerkmale mit dem Empfänger übereinstimmen.

Nabelschnurblut

Nabelschnurblut ist keine Familienversicherung

Das Nabelschnurblut, das vor der Geburt des Kindes für den Erhalt von Stammzellen gedacht ist, kann in keinem Fall als feste „Familienversicherung“ verwendet werden.

In fast allen Situationen ist das Nabelschnurblut ausschließlich für das Kind selbst verwendbar. Laut Beiträgen auf Gofeminin und Expertenmeinungen ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass einmal eine Stammzelltransplantation erforderlich wird. Nach Forschungen der Uniklinik Heidelberg beträgt die Wahrscheinlichkeit der Notwendigkeit gerade einmal 0,06-0,46%.

Die Ergebnisse für die Notwendigkeit von Nabelschnurblut oder Knochenmark wurden in Abhängigkeit zum Lebensalter festgestellt.

Bei der geringen Notwendigkeit – Wie teuer ist eine private Nabelschnurblut Einlagerung ?

Die Kosten für die Nabelschnurblut-Einlagerung können sehr unterschiedlich sein und zwischen 150-300 Euro im Jahr variieren. Falls das Nabelschnurblut nicht entnommen werden kann, oder eine Einlagerung nicht möglich ist, dann wird der Betrag bei den meisten „Banken“ erstattet.

Die genauen Kosten sind immer von dem Zeitraum der Einlagerung, dem Serviceumfang und der Garantie abhängig.

Nabelschnurblut einlagern

Vor- und Nachteile einer Nabelschnurblut-Einlagerung im Überblick

  • Zu den Vorteilen einer Einlagerung von Stammzellen aus Nabelschnurblut spricht die einfache und schmerzfreie Gewinnung.
  • Lagerung über mehrere Jahre, nicht selten sogar Jahrzehnte, möglich.
  • Das Nabelschnurblut kann theoretisch als Quelle für körpereigene Stammzellen verwendet werden
  • Vorläufer von Blutkrebs bestehen oftmals schon vor der Geburt
  • Sollte der Blutkrebs bereits vor der Geburt vorhanden sein, ist auch die Nabelschnur betroffen und somit eine Einlagerung überflüssig
  • Keine Behandlung von Erbkrankheiten möglich, da das Nabelschnurblut genetisch bedingt bereits den gleichen Defekt aufweist
  • Nicht selten kommt es vor, dass mit dem gewonnenen Blut keine ausreichende Menge an Blut gewonnen werden kann
  • Gerade im Erwachsenenalter ergeben sich oftmals Probleme mit der Menge des gewonnenen Bluts
  • Eine Vermehrung der gewonnenen Zellen im Labor ist zwar möglich, jedoch sind die Methoden bisher nur wenig stark ausgereift.

Elternzeit sagt „Jein“. Über die Notwendigkeit der Nabelschnurblut-Einlagerung sind sich Experten noch im Unklaren.